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Alpenüberquerung 2015 mit Falk Pantera und dem Urgestalt von Lightweight

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Meeting – Anruf – Treffen – Besprechung – Verhandlung – Meeting – Beratungsgespräch – Anruf – Anruf – E-Mail – DRINGEND – Meeting – Reise – URGENT!!! – Meeting - ……….

Der normale Tagesablauf. Jeder kennt den zunehmenden Druck. Immer weniger Leute arbeiten, die aber um so mehr. Und wo bleibt das Leben? Auf der Strecke? NEIN! Darf  nicht sein!!!

Ich werde mich also, wie schon vor einem Jahr geplant, aus dem Hamsterrad, was ich mein tägliches Leben bezeichne, wenigstens 9 Tage ausklinken. Sind doch eh’ nur 5 Arbeitstage. Da wird die Welt schon nicht untergehen. Und in dieser Zeit werde ich mit meinem Mädel die Grand Route des Alpes nachfahren.

Grand Route des Alpes

Grand Route des Alpes. Ein Name für ein Erlebnis der besonderen Art. Berge. Pässe. Alpen. Und nicht irgendwelche Pässe, sondern solch berühmte Pässe wie Galibier, Iseran und Bonnette. Alles Alpenpässe, die einen Nimbus wie Donnerhall haben.

Wie oft habe ich die Grand Seigneur des Radsports bei der Tour de France oder der Dauphiné im Fernsehen die West –Alpenpässe überqueren sehen? Nun will ich es selber auch erleben. Die meisten der Zentral- und Ostalpen-Pässe sind von mir schon bezwungen. Nun fehlt noch der Westen. Von wegen im Westen nicht Neues. Die ganze Gegend ist bis auf eine Stippvisite im Jahre 1995 – eieiei ist das lange her – für mich unbekannt. Und – YIPPIE! - Annette kommt mit. Wir haben über eine Woche Zeit. Die kleinen Chaoten sind derweil bei den Großeltern.

Doch für das geplante Erlebnis hat bisher schlicht die Zeit gefehlt, die Route exakt festzulegen. Varianten vorzuhalten, Ausweichrouten für schlechtes Wetter und/oder Unvorhergesehenes zu planen, ein Roadbook zu erstellen, … . Ich habe eine echt schlechte Ausgangsposition im Vergleich zu den anderen Alpenüberquerungen die wir schon gemacht haben. Puhh – was mache ich denn nun?

Kartenmaterial digital oder analog

Die Karten habe ich zwar alle zusammen und die Route auch mal grob angeplant, aber will ich wirklich alle Karten mitnehmen? Wir wollten doch mit dem Rennrad und leichtem Gepäck fahren. Vor allem ohne Gepäcktaschen und nur mit dem Rucksack. Da soll aber dann nur das Nötigste rein. Mir graut davor das Gewichtsäquivalent zu meinem kompletten Gepäck zusätzlich in Papierkartenform mit zu nehmen. Gibt es keine einfache Lösung?

Klar die Lösung bringt Tom an: Tom Stark ist ein Triathlonkumpel mit in den letzten Jahren stark ansteigender Formkurve. Mittlerweile spielt Tom in seiner Altersklasse ganz vorne mit. Als ich Tom von meinen Plänen und dem Planungsdilemma erzählt, meint er lässig: Teste doch mal den Falk Pantera. Der ist ganz ordentlich. „Ganz ordentlich“? Soviel schon vorweg. Das Ding ist echt genial. Ohne das genial einfach zu bedienende GPS-Teil hätten wir wohl nicht soviel Spaß gehabt wie, wir dann hatten. Aber langsam. Eins nach dem anderen….

Ich nahm das Angebot von Tom gerne an und lieh mir das Gerät für die Tour aus. Das Dumme war nur, dass ich bis zur Abfahrt mit dem Zug nach Martigny nicht mal die Verpackung öffnete. Das tat ich erst nach Überschreiten der DE-CH-Grenze. Hmmm – wie funktioniert denn das Teil? Einfach ein paar Mal intuitiv irgendwo auf dem Display rum-tippen. Ahh, das geht ja einfach.

Martigny

Als wir in Martigny angekommen sind, habe ich die Route in Gänze schon mal angeschaut und einen Wegpunkt nach Aosta verbracht. Da soll es nämlich heute noch hingehen, obwohl wir erst um 15 Uhr aus dem Zug steigen und dann erst einmal etwas Essen. Leckeres Baguette mit Ziegenkäse bzw. Paté. Uiii, das ist fein. Und dann einfach dem GPS auf dem Lenker folgen.

Während der Aufahrt zum Großen St. Bernhard lasse ich mir durch einfache „Klicks“ die Entfernungen und die Umgebung, je nach Wunsch und Bedarf, mal mehr oder weniger reingezoomt zeigen. Am Pass brauche ich nicht lange zu warten und im Nebel taucht Annette auf. Eieiei, ist das kalt. Schnell alles was wir dabei haben anziehen und den Carbonrössern die Sporen gegeben. Es kommt eine richtig geniale Rennradabfahrt mit Spitzengeschindigkeiten um die 85 km/h. Ich hatte zwar letztes Jahr einen schweren Sturz bei knapp 65 km/h, der meiner Langdistanz-Triathlon-Karriere mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Ende setzte, aber ich habe immer noch den „Need-for-Speed“. Und Gott-Sei-Dank, kann ich noch gehen und Radeln. Vielleicht wird ja sogar wieder ein kurzes Läufchen nach weiteren OPs möglich. Keep your fingers crossed. Anyhow – jetzt knallen wir erstmal nach Italia.

Italia

Uii – Bella Italia, wie schön bist Du doch und was für nette Menschen und gutes Essen gibt es bei Dir.

Mit dem letzten Tageslicht kommen wir in Aosta an. Natürlich haben wir nix reserviert und wissen noch nicht einmal wo wir unterkommen können. Das macht aber nichts. Mit der dem Falk Pantera können wir ja situativ reagieren.

Das erste Hotel, an dem wir mal anhalten ist zwar chick, aber für unser Budget zu teuer. Wir wollen in dem Hotel eh nur schlafen und es nicht kaufen. 120 Euronen finden wir für zwei Biker zu teuer. Im zweiten kostet es zwar immer noch 80€, aber da es mittlerweile zappenduster ist zwangsläufig ok. Und der Hotelbesitzer bedient uns selber und erzählt gleich, wo es die beste Paste, die leckerste Pizza und die tollsten Bars gibt. Seine Empfehlungen sind super. Es ist ein leckerer und relaxter Abend.

Apropos Wissen: Kein Wissen ist nötig um den Pantera zu bedienen. Zwischen zwei Espressi gebe ich den neuen Wegpunkt ein und kalkuliere mal schnell die heutige Route durch. Und schon geht’s los. Durch die alten Römertore und über eine Brücke von der Zeit als Jesus in Jerusalem ein großes Problem der Menschheit löste, geht’s weiter.

Am nächsten Morgen erfahren wir vom Hotel-Chef noch vieles Wissenswerte über die Geschichte von Aosta. Interessant, das hier immer noch von den Einheimischen Alt-Französisch gesprochen wird. War da nicht da was? Langue d’oc? „oc“ statt „oui“. Hei genial - habe ich, als Wissensjunky, doch wieder was gelernt. Freut mich.  :-)

Sankt Bernhard, Val d'Isère

Es ist ein Traumtag und die Sonne lacht mit Annette um die Wette. Also rauf zum kleinen Sankt Bernhard. Dort noch ein wenig auf der anderen Seite runter und zum Mittagessen an einem Ski-Ressort anhalten. Doch dann zieht es zu und es fängt das Regnen an.

Während ich meinen Hauptgang im Restaurant noch vertilge suche ich am GPS nach einer Abkürzung nach Val d’Isère. Ahhh, da ist eine. Und spart sogar 300 Höhenmeter. Danke Pantera. Der rot-schwarze Panter schickt uns wieder auf die Reise. Zwar schüttet es mittlerweile aus Strömen und der Deuter-Rucksack-Überzug sowie die Mülltüte, die Annette der Einfachheit halber über ihren Rucksack zieht, können sich bewähren. Auch die Peak-Jacken zeigen was sie draufhaben.

Endlich kommen wir in Val d’Isère an. Gleich nach dem Ortsschild fragen wir eine Dame, die aus Ihrem Auto steigt, wo denn ein gutes aber günstiges Hotel ist. Doch bevor wir der Empfehlung folgen, folgen wir noch dem Abzweig zu einem BB-Guesthouse. Dort rufen die netten Engländer, welche dort schon als Gäste eingecheckt sind, aber gerade abreisen wollen, den Besitzer an, der leider ausrichten lässt, dass momentan nichts frei ist. Der hat wohl keinen Bock zu arbeiten, denn offensichtlich ist, wenn die Engländer abreisen, das ganze Haus leer. Egal. Wahrscheinlich will er einfach keine Gäste für nur eine Nacht.

Dann halt in’s Hotel. Dort ist eine tolle Aussicht inklusive und wir kaufen in einem Supermarkt alles Notwendige für ein opulentes Abendessen. Bester roter Bordeaux inklusive. Hei das macht Spaß. Das Zimmer ist zwar teuer, aber beim Abendessen haben wir das wieder reingeholt. Und lecker war es auch. Doof nur, dass ich mir den Hintern massiv aufgerieben habe. Aus irgendwelchen Gründen ist die Sattelstütze auf den beiden letzten Pässen reingerutscht. Das, in Verbindung mit dem Rucksack, war wohl eine schlechte Mischung. Komme mir vor wie ein Anfänger. Trotz hunderter Kilometer in dieser Saison passiert mir das. Das ist das erste Mal seit mehr als 20 Jahren, das das passiert. Egal. Desinfizieren und Schlafen hilft. Der Tipp von Chris, der mir bei einem Telefonat rät, ein Steak oder Schnitzel in die Radhose zu legen, geht mir beim Einschlafen noch durch den Kopf... Aber am nächsten Tag reicht dann doch Creme erst einmal.

Schmerzen auf Passhöhe 

Der nächste Tag ist genial. Strahlend blauer Himmel und klare kühle Luft. Ein Elektrobike kommt von hinten und will an mir vorbei rauf zum Col d’Iseran. Ich schalte drei Gänge runter. Das Lightweight springt an, wie ein Puma. Heißt der Puma nicht Berglöwe? Ich lasse das E-Bike nicht vorbei. Wie ein Moped ziehe ich bergauf. Die Steifheit vom Lightweight ist beeindruckend. Keine Energie verpufft ungenutzt. Teilweise im Wiegetritt im großen Kettenblatt donnere ich rauf. Wow  - das ist Rennradfahren, wie es sein soll. Der nette Franzose auf dem E-Bike betont immer wieder. „Excellent“. „Allez!“. Es ist wie bei einem Rennen. Leider meckert nun mein Knie wegen des großen Drucks. Ich will lieber nicht dran denken, was meine Ärzte und meine Physiotherapeutin zu den Wattzahlen sagen würden, wenn Sie das hier sehen würden. Hmm, hat der Doc nicht gesagt: „Laufen ist verboten aber Radfahren ist gut für Sie“. Er hat ja auch die beiden Kreuzbänder im Knie mit Fibre-Wire verstärkt. Die Innen- und Außenbänder wieder angetackert bzw. anwachsen lassen. Aber irgendwie ist das Knie noch nicht stabil.

Der übliche Schmerz geht immer erst nach ca. 90 Minuten Radeln weg. So ist es auch heute. Erst nahe der Passhöhe ist der Schmerz fast weg. Ganz ist er nie weg…

Endlich angekommen am Pass. Tolle Aussicht und einen bewundernden Franzosen neben mir. Hei, das ist lustig und tut echt gut. Das Kribbeln des Laktateinschusses lässt nach und ich warte auf Annette. Wieder dauert es nicht lange und das kleine, hübsche Mädel taucht auf. Ganz schön zäh. Und ein irres Talent. Annette hat dieses Jahr bestimmt nicht mehr als 400 km Grundlage gelegt und fährt nun die höchsten Alpenpässe. Beeindruckend.

Col de la Madelaine, Col de Télégraphe

Und dann die gemeinsame Abfahrt. Grandios. Dann noch schnell den Col de la Madelaine. Chris und Henrik würden da auch nur von einer Teeblase sprechen. Der Pass wird einfach weggedrückt und dann geht auf eine echt lange aber gefälleschwache Abfahrt. Leider steht krasser Gegenwind im Tal. Der ist bestimmt thermikbedingt, da es mittlerweile hitzige 30° Celsius im Tal hat. Zumindest zeigt das das Thermometer in Saint-Martin-d’Arc. Dort kaufen wir in einem Supermarkt unser Mittagessen und belegen unsere Sandwiches am Rande eine Parkes.

Dann geht’s weiter. Rauf zum Col de Télégraph. Der dritte Pass. Dort füllen wir die Trinkflaschen ein letztes Mal und es geht kurz runter nach Valloire.

Im dortigen Tourismusbüro, das wir durch die Pantera-Karten einfach finden, bekommen wir den Tipp für unsere auf der Tour günstigste Unterkunft. Wir fahren zu einer Jugendherberge, die gerade Bettenwechsel hat. Wir sind dort ganz alleine und haben ein uriges kleines Zimmer nur für uns. Da wir in Valloire unser Vorräte ergänzt haben, gibt es wieder ein opulentes Abendessen dirket vor Ort. Wir müssen nicht einmal in ein Restaurant.

Am nächsten Morgen gehen wir um die Ecke in eine Patisserie und frühstücken mit lecker-Croissants und Paté. So muss es sein. Dann geht es auch gleich rauf zum Col de Galibier auf 2642 Meter. Während mein Hintern immer mehr schmerzt, lässt sich Pantera nicht aus der Ruhe bringen und zeigt immer die korrekten Daten an. Viel Strom braucht er auch nicht. Bisher hat er immer den ganzen Tag durchgehalten und am Abend konnte ich ihn wieder aufladen. Etwas mehr Batteriekapazität wäre aber bestimmt schön. Auch ein oder zwei Beidientasten wären bestimmt hilfreich, weil der Touch-Screen ab und zu nicht so will, wie der Bediener. Das lässt sich aber sicher verschmerzen. Dafür ist das Ding 100%-wasserfest, was ich für super-wichtig finde.

Col de Lautaret

Gemeinsam flitzen wir runter über den Col de Lautaret in Richtung Briancon. Mein ursprünglicher Plan, einen kleinen Abstecher nach Alpe d’Huez zu machen wird von den Schmerzrezeptoren im Hintern verboten. Das ist aber auch nicht schlimm, weil ich so die Freude haben werde, im September mit Chris gemeinsam die berühmten Kehren zu fahren. Mit dem von Pantera erhaltenen Wissen ob der exakten Kilometer- und Richtungsangaben schmeißen wir uns den Berg hinunter. Die Abfahrt ist Klasse. Ein mäßiges, aber ewiges Gefälle. Es macht Laune die Beine hochzunehmen und das an einem vorbeiziehende Bergpanorama zu betrachten. Es sind Gletscher, gewaltige Felsdome und wilde Täler zu bewundern. Das ganze Gebiet ist für Bergfetischisten unglaublich schön.

In Le Monetiêr-les-Bains fahren zu einem malerischen kleinen See, legen uns auf den Boden, schauen in die Sonne und ruhen uns aus. Mann – das ist ja fast wie ein Ruhetag. Nur ein Pass – hihi.

Dann geht’s weiter zu einem Restaurant und zur Siesta an den im Tal verlaufenden Bach. Dort ist ein Mountainbike-Trail. Wir sitzen dort im Halbschatten und relaxen. JA, - Komik ist dabei inklusive. Von dem benachbarten ClubMed kommen immer irgendwelche MTB-Gruppen und müssen bei uns vorbei. Dabei ist ein kleines Gefälle zu überwinden. Diverse Radler legen sich dort auf die Nase (ohne, dass etwas Schlimmeres passiert). Mann, so ungeschickt kann man sich doch gar nicht anstellen. Aber die die Radler und Radlerinnen sehen auch so aus, als ob die, wenn überhaupt nur in Paris mal geradelt wären. Egal. Wir fahren weiter und lassen uns von Pantera in das Herz von Briancon führen. Dort in einem Familienhotel kommen wir für günstiges Geld unter. Am Abend gehen wir in der Altstadt dinieren, um danach satt und glücklich ins Bett zu fallen.

The next day brings sunshine and fun – again.

Es geht rauf zum Col d’Izoard auf 2360 Meter. Die Abfahrt über Arvieux ist echt sehenswert. Eindrucksvolle Gesteinsformationen und ein wieder unglaubliches Panorama. Der letzte Pass ist der Col de Vars (2109 m), den wir nach einer langen Gegenwindstrecke im Tal wieder angehen. Vor dem Pass haben wir uns zusammen mit anderen deutschen und britischen Radfahrern an einem Supermarkt verpflegt. Diese anderen Radler haben alle eine geführte Tour gebucht. Wir brauchen das nicht. Let’s do it ourselves. Wobei es durchaus auch einen Charme hat, ganz ohne Gepäck die Pässe zu fahren. Mit einem Engländer bin ich schon den einen oder anderen Pass vorher zufällig zusammen gefahren. Hat Spaß gemacht, mit einem etwa gleichstarken die Pässe raufzudonnern.

Eine größere Gruppe führen Annette und ich denn auch ins Tal. Das Tempo ist hoch und der Fahrtwind sorgt für die nötige Endorphinausschüttung. Wir kommen dann nach Jausiers. Dort finden wir wieder ein kleines nettes Hotel. Diesmal mit Pool. Leider zieht es wieder zu und schauert etwas, so dass wir nur in das Zentrum des Ortes gehen, um etwas zum Essen zu besorgen. Doch statt in einem Restaurant zu essen lacht uns ein kleiner verträumter Supemarché an. Dort gibt es für die Region typischen Käse, Salami und …. natürlich Rotwein. Dann noch ein Bisschen Paté plus Salat und schon sind wir gut ausgestattet. Zurück am Hotel setzen wir uns auf die Terrasse, da es nun abgetrocknet hat. Nach einer Weile setzt sich der Hausherr dazu und trinkt etwas mit. Es wird ein lustiger Abend, den wir nach einem kurzen Saunabesuch sanft ausklingen lassen können.

Am nächsten Tag scheint zwar nicht die Sonne, aber es ist trocken. Leider ist die Temperatur nun ganz schön runtergegangen. Im Tal sind nur noch 16 Grad. Also nix wie los auf den La Bonnette und Restefond. Der höchste Punkt liegt auf 2802 Meter über dem Meer. Danach wartet eine irre Abfahrt von über 100 km auf uns. Und dann das Mittelmeer bei Nizza! Unser Endziel.

Endziel Nizza - Cote d'Azure

Der Restefond wird einfach geschluckt und dann geht es noch ca. 200 Höhenmeter weiter in einer irren Mondlandschaft mit phänomenalen Weitblicken auf den La Bonnette, Saukalt ist es dort. Wir sind glücklich, es bis hier geschafft zu haben. Und ich bin sehr stolz auf Annette. Bloß nicht lange in der Kälte herumstehen… Und Abfahrt…

Durch verlassene Ortschaften und an Murmeltieren vorbei brausen wir ins immer grüner und bewaldeter werdende Tal. Am Anfang haben wir noch den Schub von 7% Gefälle. Doch das wird immer weniger. Der Verkehr wird mehr, Die Straße schlechter. Die Hitze mehr. Kurzum es zieht sich gewaltig hinten raus. Da hilft auch keine Cola und keine Pizza (hmmm – war eigentlich mehr ein rieiges Schmelzkäsestück ohne Geschmack) weiter. Aber es hilft nix. Wir werden HEUTE in Villeneuve-Loubet bei Nice ankommen. Komme was da wolle.

Um ca. 17 Uhr kommen wir auch an. Ich kenne direkt am Meer ein kleines Hotel, das „Bahia“. Dort wollen wir einchecken. Leider sind die Preise zu hoch für unser Budget. Doch während ich im Internet nach Alternativen suche, wird uns ein günstiges Zimmer angeboten. Wir schlagen zu. Die Räder kommen mit uns ins Hotelzimmer. Die Carbon-Renner, die uns ausfallfrei so eine tolle Reise beschert hatten, sollen ruhig mit uns Kuscheln dürfen. ;-) Dann raus aus den Radklamotten und rein in die Badehose bzw. Bikini und ab in das noch warme, salzige Nass der Cote d’Azur. Ahhhhhhhhhhh, das tut gut!

Während des Abendessens (die besten Muscheln in Weißweinsoße, die wir je gegessen haben) denken wir an all die unterschiedlichen Erlebnisse. Es war toll!

Nicht vergessen wollen wir aber, unseren Ausrüstern zu danken:

Zum einen Falk, für den Pantera, der uns einfach geniale Dienste geleistet hat bzw. genial einfach Dienste geleistet hat. Gerade die letzten 100 km hat er uns ein paar Mal vor Irrfahrten bewahrt.

Zum anderen der CarbonSports GmbH, die mit dem URGESTALT Lightweight ein Rennrad kreiert haben, das Seinesgleichen sucht. Wie der Name schon sagt, ist es unglaublich leicht. Aber nicht nur das: Steif und trotzdem komfortabel. Es wäre kein Superlativ ausreichend, um dieses Rad zu beschrieben. Leider wird dies nicht vielen ob des Preises möglich sein. Aber der Preis ist das Fahrrad mit Sicherheit wert. Dank also, an die Jungs und Mädels aus Friedrichshafen, die nicht nur Laufräder in sonst unerreichter Qualität, sondern auch Rahmen können.

PS: Nach zwei Tagen in Nice, an denen wir auch noch den Cole de Vence mitgenommen hatten, ging es per Zug zurück nach München…

Alex Wyrwoll 

Alpenüberquerung 2015

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