Bisher galten Kohlenhydrate als der Grundstein der Sportlerernährung - doch wie sieht der gefüllte Teller für den Sportler nach heutigen Erkenntnissen wirklich aus? Die von der Schweizerische Gesellschaft für Ernährung gegebene Empfehlung: Kohlenhydrate sind die Energieträger für schnell verfügbare Energie bei sportlichen Aktivitäten. Doch viele überschätzen den Bedarf, denn erst ab einer Stunde Sport pro Tag erhöht sich dieser. Dieser Mehrbedarf an Energie kann dann vor allem durch eine höhere Zufuhr an kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln (wie z.B. Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Kartoffeln) gedeckt werden. Diese liefern neben Kohlenhydraten auch Eiweiss, Nahrungsfasern, Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe.
In diesem Artikel vorgestellt werden das Paläo- und das Prinzhausen-Prinzip, die sich genauer mit dem Thema Kohlenhydrate und Nutrition-Timing beschäftigen.
Paläo-Prinzip
Kohlenhydrate gelten seit Jahren als die wichtigste Energiequelle, vor allem im Ausdauersport. Und so essen die meisten Triathleten zu jeder Mahlzeit Kohlenhydrate: morgens Müsli oder Brot mit Marmelade, mittags Pasta, Kartoffeln oder Reis und abends vermutlich ebenfalls wieder Brot. Dazwischen noch ein paar Müsliriegel und Energiedrinks. Doch das entspricht ganz und gar nicht dem aktuellen Wissensstand!
Die Abkehr von "qualitativ hochwertigen und frischen" Nahrungsmitteln, besonders von Obst, Gemüse und magerem Eiweiß, ist in der Welt der Sportler weit verbreitet. Diese Wendung ist zwar vorteilhaft für die Speicherung des für die Leistung notwendigen Glykogens, es berücksichtigt aber nicht die notwendige Aufnahme von Lebensmitteln, die auch reich an anderen Nährstoffen sind.
Mit Das Paläo-Prinzip der gesunden Ernährung im Ausdauersport wird der jahrhunderte alte Trend wieder aufgedeckt. Dabei geht es primär nicht um eine Diät, die viel verspricht und wenig einhält, sondern um ein Umdenken in der Ernähung hin zu einem Ernährungsmodell, welches sich auch bestens für Sportler und Triathleten eignet. Das Ernährungsmodell orientiert sich an den Prinzipien unserer Vorfahren, den Homo sapiens. In der zweiten Auflage stellend die Erfolgsautoren Loren Cordain und Joel Friel (auch bekannt als Autor der legendären Die Trainingsbibel für Triathleten (Aktualisierte Neuauflage) ) die steinzeitliche Ernährung vor. Diese Ernährungsstrategie wurd auf heutige Bedingungen hin leicht abgeändert, aber widmet sich im Besonderen den Bedürfnissen von Sportlern.
Prinzhausen-Prinzip
Wer vor allem für seine Figur und seine Gesundheit trainiert, profitiert tatsächlich davon, weniger Kohlenhydrate zu essen. Denn wenn der Körper nicht ständig hohen Blutzuckerwerten mit hohen Insulinausschüttungen begegnen muss, beugt das einer ganzen Reihe von Zivilisationserkrankungen wie Diabetis, Bluthochdruch usw. vor. Aber auch leistungsorientiert trainierende Sportler können eine kohlenhydratreduzierte Ernährung nutzen, um ihre Leistungsfähigkeit zu fördern.
Schon allein durch regelmäßiges Ausdauertraining lernt der Körper, sparsam mit dem Glykogen umzugehen. Deshalb reichen die Vorräte bei Trainierten länger als bei Untrainierten. Wie wäre es mit einem Trick? Das Prinzhausen-Prinzip wird von einigen namhaften Sportlern und Sportlerinnen angewendet, so setzt es die niederländische Triathletin Yvonne van Vlerken das Ernährungsprinzip um.
